Sport und Handwerk halten 85-Jährigen jung
Roland Weißpflog aus Pleißa feiert heute Geburtstag - Familie entbehrte viel für den Sport
Limbach-Oberfrohna/OT. Pleißa.
„Der hält die nächsten 15 Jahre", zeigt Roland Weißpflog stolz auf seinen neuen, selbst gebauten Gartenzaun. Damit hat sich der Jubilar quasi ein eigenes Geschenk gemacht, denn heute wird der Pleißaer 85 Jahre alt. Kein Alter, in dem sich ein Mann zurücklehnt, der Skisportgeschichte geschrieben hat.
Der Sport spielt für den rüstigen Rentner noch immer eine Rolle, denn ohne den kann er nicht leben. „Für manche Menschen ist Sport Mord, für mich ist es eine Möglichkeit, lange fit zu bleiben", erklärt er sein Credo. Schon als kleiner Junge frönte der geborene Pleißaer dem Sport, spielte Handball und lief Ski. Im Krieg kommt er zu den Gebirgsjägern nach Garmisch-Partenkirchen und steht 1944 gar für Kletterszenen mit Luis Trenker vor der Kamera. Nach dem Krieg bleibt er dem Sport treu. Doch das bedeutet oft, dass Frau Charlotte mit ihren Kindern Christa und Roland junior alleine ist. „Einfach war das nicht, denn ein Auto hatten wir nicht", sagt Roland Weißpflog. Da war Grüna noch nah. 1948 wird dort der SV Grüna gegründet, der Pleißaer ist eines der Gründungsmitglieder.
Doch das Pendeln hört nie ganz auf, auch als Sohn Falko 1954 geboren wird. Nach der Ausbildung an der DHfK geht er nach Wernigerode, 1960 dann zum SC Traktor nach Oberwiesenthal. Vier Jahre später wird er Bezirkstrainer. Damit ist es jedoch 1972 vorbei, „weil ich 30 Gramm zu wenig auf der Brust hatte" - das SED-Abzeichen fehlt. Nach Jahren in Annaberg geht er 1985 wieder nach Limbach-Oberfrohna zurück, wird Kreissportlehrer.
Seine beiden Söhne indes erzieht er früh zur Liebe zum Sport: „Ich war sehr streng mit ihnen und auch mit meiner Frau. Zuckerbrot und Peitsche eben." Doch das Triezen zahlt sich aus. Sohn Roland nimmt zwei Mal in der Nordischen Kombination an den Olympischen Winterspielen 1960 und 1964 teil, Sohn Falko ist gar für kurze Zeit Weltrekordhalter im Skifliegen WM-Dritter. Auch seine Frau Charlotte schafft es 1950 bis zur Bezirksmeisterin im Skilanglauf.
Roland Weißpflog ist mit seinen 85 Jahren immer noch auf den Brettern unterwegs, „ich fiebere schon dem ersten Schnee entgegen". Fit hält ihn die Arbeit an seinem 113 Jahre alten Haus und dem tausend Quadratmeter großen Garten. „Das ist besser als 30 Minuten Laufen", ist er überzeugt. Seine Frau sieht das nicht so gern, hat der Pleißaer doch seit 2002 einen Herzschrittmacher und drei Bypässe. Heute freilich werden Hammer und Rasenmäher beiseite gestellt, und es wird gefeiert. (bsp)

Quelle: „Freie Presse" vom 02. September 2005

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Im „Weißen ROSS" hat es gefunkt
Roland und Charlotte Weißpflog feiern heute in Pleißa ihre Eiserne Hochzeit
Von Jürgen Sorge
Pleißa. Zur Eisernen Hochzeit überrascht Roland Weißpflog seine Frau Charlotte heute mit einem Chrysanthemenstrauß. „Ich habe meine Frau gesucht und gefunden", lacht der Pleißaer. Er erzählt, wie er das „hübsche, zierliche und niveau­volle Mädchen" bei einem Tanzver­gnügen im einstigen „Weißen Ross" in Pleißa kennen gelernt, nach dem Abend zunächst aus den Augen ver­loren und schließlich in ihrem Hei­matort Rußdorf nach ihr gesucht hatte. Das war 1936.
Als sie sich fünf Jahre später das Ja-Wort gaben, trug die Frau ein weißes Kleid. In ihren Händen hielt sie einen Chrysanthemenstrauß, verrät das Hochzeitsfoto. „An dem Tag hatten wir viel Schnee und Eis", wissen beide noch genau, wie sie morgens mit einem Mietauto zu­nächst in das Limbacher Standes­amt und dann in die Pleißaer Kirche zur Trauung gefahren sind.
Der frisch gebackene Ehemann ist auf dem Bild in Uniform zu se­hen. Kurz vorher war er nach einer Verwundung in der Ukraine in das damals im Saal der Pelzmühle ein­gerichtete Lazarett gekommen. „Im Krieg hatte ich viel Glück, dass ich überlebte", meint der 86-Jährige nachdenklich. Der damals in Garmisch-Patenkirchen stationierte Ge­birgsjäger wurde gleich nach Kriegsende von der US-Armee ein­gestellt, um US-Soldaten im Um­gang mit Skiern zu schulen.
Seine Frau hatte nach Kriegsen­de eine Ausbildung zur Schneider­meisterin absolviert und in dem Haus seiner Eltern in Pleißa eine Werkstatt eingerichtet. Im Winter 1948/49 kehrte ihr Mann zurück. Der passionierte Skifahrer gehörte bald zu den Mitbegründern des Ski­verbandes der DDR. In den 50er Jah­ren erwarb sich der ausgebildete Feinmechaniker und erfolgreiche Skisportler die Trainerlizenz und ar­beitete bis zur Rente als Skisportleh­rer. Dass er und später seine Söhne sich in die Wintersport-Elite der einstigen DDR hoch kämpften, macht ihn stolz.
Sohn Roland junior, 1942 gebo­ren, gehörte zur Kernmannschaft der Nordisch-Kombinierten und nahm an den Olympischen Spielen 1964 und 1968 teil. Sohn Falko, 1954 geboren, war erfolgreicher Springer bei der Internationalen Vier-Schanzen-Tournee. 1978 ge­wann er bei den Weltmeisterschaf­ten auf der Großschanze die Bronze­medaille. Dass ein später berühmter österreichischer Popstar den Vorna­men des erfolgreichen Sportlers als Künstlernamen wählte, ist nach wie vor eine große Ehre für die Familie.
„Mit der heute weit verbreiteten Bequemlichkeit wäre das alles nicht passiert", lacht der Senior und be­richtet, wie er mit seinen Jungs im Winter Sprünge auf der Grünaer Schanze übte: „Den sechs Kilometer langen Weg dorthin haben wir na­türlich auf Skiern zurückgelegt. Das war für uns das beste Kombinati­onstraining."
Ihre Tochter und die beiden Söh­ne bescherten dem Ehepaar drei En­kel und inzwischen vier Urenkel. Heute wird das Ehepaar mit einsti­gen Skisportlern feiern. Am Wo­chenende ist die ganze Familie in Pleißa zu Gast. „Vielleicht gibt es dann auch schon Schnee", hofft der 86-Jährige, der sich nach wie vor gern die Langlaufskier anschnallt.
Quelle: „Freie Presse" vom29. 11. 2006


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Charlotte und Roland Weißpflog
Begeisterte Skisportler feierten Eiserne Hochzeit
Ihr 65-jähriges Ehejubiläum, die Eiserne Hochzeit, feierten die Pleißaer Charlotte und Roland Weißpflog am 29. November. Kennen ge­lernt hatten sie sich 1936 beim Tanzen im „Weißen Roß" in Pleißa. Fünf Jahre später läuteten die Hochzeitsglocken: Zuerst ging's mit dem Mietwagen aufs Limbacher Standesamt, danach wurde kirch­lich geheiratet. Das schmucke Hochzeitsfoto bewahren die beiden gut auf. Charlotte Weißpflog freute sich sehr, dass ihr Mann sie zum Ehejubiläum mit einem großen Strauß Chrysanthemen überraschte, der genauso schön war, wie ihr Brautstrauß. Im Krieg war Roland Weißpflog an vielen Fronten im Einsatz. Seine sportliche Begeiste­rung fürs Skifahren hatte ihn zu den in Garmisch-Partenkirchen sta­tionierten Gebirgsjägern verschlagen. Dies bescherte ihm während des Krieges sehr harte Einsätze, die er nur mit viel Glück überlebte. Nach Kriegsende rettete ihn sein Können vor der Kriegsgefangen­schaft. Die Amerikaner setzten ihn als Skilehrer der US-Soldaten ein.
Im Winter 1948/49 kehrte er zurück in die Heimat und zu seiner Char­lotte. In der damaligen „Zone" gehörte er zu den Mitbegründern des späteren DDR-Skiverbandes. Seit den 50-er Jahren bis zur Rente arbeitete der erfolgreiche Langläufer und Skispringer als Trainer. „Ich war ,skisportverrückt' und alle mussten mitmachen. So habe ich meine beiden Söhne rangezogen. Auch meine Frau machte mit", erinnerte sich der rüstige Senior. Charlotte Weißpflog erzählte von der schönen, aber anstrengenden Zeit, als sie neben ihrer Arbeit als selbstständige Schneidermeisterin oft mit ihrem Mann in den Ber­gen unterwegs war. Stolz ist Roland Weißpflog auf die Erfolge sei­ner Söhne: Roland junior (1942 geboren) nahm zweimal mit der Kern­mannschaft der Nordisch-Kombinierten an den Olympischen Spie­len teil: 1964 in Innsbruck wurde er 16. und 1968 in Grenoble errang er sogar einen 9. Platz. Falko (1954 geboren), war als Springer bei der Internationalen Vier-Schanzen-Tournee erfolgreich. Er konnte bei den Weltmeisterschaften 1978 sogar Bronze erringen. Kurzzeitig hielt er mit 174 Metern sogar den damaligen Weltrekord im Skisprung.
Auch heute ist Roland Weißpflog noch begeistert von dem Sport. Oft blättert er in seinen zahlreichen Zeitungsartikeln, Zeitschriften und Urkunden und erinnert sich an die schönen Zeiten als aktiver Sportler und Trainer. „Ich bin früher mit meinen Söhnen die rund sechs Kilometer zur Grünaer Sprungschanze mit den Skiern gefah­ren. Das war gutes Kombinationstraining", erinnerte sich der 86-Jährige. Engen Kontakt hält er heute noch zu den Grünaer Skisport­lern, die auch zum Ehejubiläum gratulieren kamen. Er wartet nach wie vor jedes Jahr auf den ersten Schnee, damit er sich seine Lang­laufbretter anschnallen und in die Winterlandschaft hinaus fahren kann. Die drei Enkel und vier Urenkel, die ihnen die Tochter und die beiden Söhne bescherten, machen dem Ehepaar ebenfalls viel Freu­de und kamen natürlich auch zum Feiern des Ehejubiläums nach Pleißa.
Quelle: „Stadtspiegel" vom 21. 12. 2006
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