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Die Geschichte in Stein gefasst
Reinhard P. Kilies' Wandbild für die Stadthalle ist fertig - „Limbacher Mosaik"
von marianne schultz
Limbach-Oberfrohna. Das „Limbacher Mosaik" ist vollendet und harrt seiner Enthüllung. Das Auftragswerk der Stadt an den Pleißaer Künstler Reinhard P. Kilies hat seinen Platz einge- nommen im großen Glasfoyer der neuen Stadthalle - ein Standort, wie ihn Kilies sich nicht besser hätte wünschen können. „Es ist der beste denkbare Raum, sogar von der Straße aus ist das Wandbild sichtbar."
Das überdimensionale steinerne Mosaik von etwa 18 Quadratmetern vereint die Initialen der Ortsteile der Großen Kreisstadt auf besonders intensive Weise, in dem es historische Steine sprechen lässt, Steine, die über 1000 Jahre die Bautätigkeit und das Leben im Limbacher Land geprägt haben. Aus Abriss hat er diese historischen Steine geborgen, widmet derart Limbach und Oberfrohna, Wolkenburg und Kaufungen, Pleißa und Bräunsdorf, Kändler und Rußdorf ein steinernes Zeugnis.
Jeder Stein hat hier seinen Ursprung in der Vergangenheit, weist Gebrauchsspuren auf. So finden sich Pflastersteine vom Johannisplatz, Steine aus Häusern der Dorotheenstraße, Ziegel aus Rußdorf. Die Initiale von Limbach sind aus Chemnitzer rotweißem Porphyrtuff gestaltet, Oberfrohna äußert sich in hellgrünem Porphyr. In der bunt zusammengewürfelten kalligraphische Komposition findet sich also sehr Ursprüngliches, und es wird ein Spaß nicht nur für Schulkinder werden, aus den Steinen Geschichte zu lesen nach dem Motto: Welcher Stein ist woher?
Noch im Sommer konnte man das Mosaik in Teilen im ländlichen Atelier in
Pleißa auf dem Boden ausgelegt bewundern. Jeder einzelne Stein bekam durch Kilies Kontur, das wichtigste Werkzeug: eine Steinsäge.
Wenn das „Limbacher Mosaik" von einem großen Sandsteinnagel aus der Dresdner Frauenkirche gehalten wird, ist auch dies ein Bekenntnis zur sächsischen Geschichte. Der Künstler aus
Pleißa ist seit einigen Jahren intensiv mit der Welt der Steine beschäftigt, wobei Steine der Dresdner Frauenkirche und der Chemnitzer Porphyrtuff eine herausragende Rolle einnehmen. So muss es nicht verwundern, dass das neueste Projekt der Chemnitzer Jakobikirche gilt.
„Steine haben große visionäre Kraft", davon ist er überzeugt.
Mit Vehemenz und im eigenen Auftrag hat er sich dem Innenausbau der ältesten Stadtkirche verschrieben, den er mit Chemnitzer Stein vollenden will. Material ist reichlich vorhanden, jetzt gilt es, die Kirche, den Förderverein bis hin zum Landesamt für Denkmalpflege für diese Pläne zu begeistern. Wer weiß? Zuzutrauen wäre es ihm.
Quelle: "Freie Presse" vom 23. Oktober 2003
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Enthüllung und
Beschreibung des Bildes in der Stadthalle Limbach-Oberfrohna
Pressestimmen zum Bild
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< Bevor der Vorhang fällt: Aus 1000 Steinen fügt sich das Wandbild „Limbacher Mosaik" von Reinhard P. Kilies im Glasfoyer der neuen Stadthalle von Limbach-Oberfrohna. Foto: Andreas Seidel
 
Reinhard Kilies und seine Enten
Limbach-Oberfrohna/OT. Pleißa
Reinhard Kilies aus Pleißa, Maler und Grafiker und seit vier Jahren Bildhauer, ist seit fünf Wochen Vater von vier Entenkindern. Die schnatternden Gesellen hatten ihre Eltern verloren. „Sie standen mitten in meiner Grundstückseinfahrt. Was sollte ich denn tun?", so der 58-jährige. Jetzt zieht er die Küken auf, serviert ihnen Brennnesseln, Löwenzahn, Haferflocken, Körner und Quark. Erst wogen sie 26 Gramm, nun das Zehnfache. „Die Kleinen sind zwar noch etwas mickrig, aber sie machen sich gut", urteilt Kilies. Er muss es wissen, hat er doch schon zweimal Enten „selbst ausgebrütet", wie er sagt. Nein, draufgesetzt hat er sich nicht, meint der Pleißaer lachend und erzählt von einer dicken Decke, einer neuen Rotlichtlampe und einem alten Buch, in dem steht, wie man Enten großzieht. „Bis auf ein Küken musste ich sie sogar auspellen, weil sie es nicht allein geschafft hätten." Beim Tierarzt war er damals mit den Gesellen, beringen hat er sie lassen, und jetzt wartet Kilies jeden Tag, ob sich „sein" Nachwuchs wieder blicken lässt. Die neuen Findelkinder schlafen nachts in seinem Atelier - inmitten von Gesteinshaufen. Denn Reinhard Kilies gestaltet außergewöhnliche Bildwerke aus Porphyrstücken, die er in Abbruchhäusern gesammelt hat. Ein Beispiel: Das Wandbild in der Limbacher Stadthalle. Morgens wird er von seinen Ziehkindern, die schon zur Hälfte Federn haben, fröhlich gackernd begrüßt. Im Entenmarsch geht's dann zu einem der vier Teiche auf dem Kiliesschen Grundstück. Und „nebenbei" entsteht ein Denkmal für den Chemnitzer Fuchsberg.
(HH) -foto: a. seidel

Quelle: „Freie Presse" vom 13. Juli 2005
Herr Kilies und seine Watscheltiere
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