Geschichte des „Großen Teiches" - Teich wurde zum Tümpel

Badehaus schwamm auf Tonnen

Limbach-Oberfrohna (AS). Am 30. Dezember 1891 beschloss der Stadtrat, unter Zuhilfenahme von Mitteln aus den Überschüssen der Sparkasse im Großen Teich ein Volksbad zu errichten. Es wurde ein Badehaus auf Tonnen, schwimmend, an drei Seiten ge­schlossen, zur Teichseite offen, für 2000,00 Mark errichtet. Am 16. Juni 1892 wurde das damalige Stadtbad eröffnet. Im August 1893 wurde an das Badehaus ein Lauf­steg mit Sprungbrett angebaut. 1901 wurde das Bad baulich er­weitert, aufgrund der großen Nachfrage und besonders durch die Gründung des Schwimmclubs 02 im August 1902.

Am 28. August 1905 brannte das Badehaus total ab. Bis zum Beginn des Badebetriebes 1906 wurde ein neues Badehaus auf einbetonierten Eisensäulen er­baut. Auf dem Dach wurde ein

Sonnenbad eingerichtet. Dieses Haus diente seinem Zweck bis 1925. Nur im heißen und trocknen Sommer 1911 konnte es nicht ge­nutzt werden, weil der Teich nur einen erbärmlichen Tümpel Was­ser enthielt. Zuerst wurde Män­ner- und Frauenbaden getrennt durchgeführt. Nach dem 1. Welt­krieg setzte sich dann der Fami­lienbadetag durch. 1926 erfolgte der Bau der Umkleidezellen an beiden Seitenflügeln. Für den Ge­samtkomplex fehlte damals das Geld. 1930 wurde dann der Mit­telbau errichtet mit Betriebs- und Aufenthaltsräumen und einem Aufbewahrungsraum für Klei­dung von 100 Badegästen. Das Gebäude bis zum Teich wurde strandbadmäßig ausgebaut und zu einer Stätte der wirklichen Er­holung. Während des 2. Welt­krieges verfielen die Laufstege und die Schwimmbecken. Auf­grund des Absinkens des Grund­wasserspiegels war an einen ge­regelten Badbetrieb nicht zu den­ken. Erst 1953 klatschten die Wel­len wieder an und über das Ufer. Durch Ausbau des Knaumühlenbades verlor die Badegelegenheit am Großen Teich an Bedeutung aber nicht an Beliebtheit. Er war, wenn er genügend Wasser hatte, immer ein Erholungsfleckchen für arbeitende Menschen.

In den fünfziger Jahren wurde der Teich zum Segeln und Kut­terrudern genutzt. Mit dem Aus­bau des Schutzgebietes "Limbacher Teichgebiet" wurden diese Aktivitäten eingestellt.

Das Bad wurde recht und schlecht weiter betrieben. 1992 wurde eine komplette Sanierung dieses Bades durchgeführt und damit ein Naturbad geschaffen, das ein Anziehungspunkt für jung und alt war.

 

Quelle: „Blick“ vom 12. 11. 2003

 

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