Bauteile-Hersteller investiert in neue Halle und neue Maschinen
Die Firma Deltanull mit Sitz in Pleißa hat sich der Präzisionsfertigung ver­schrieben. Wegen voller Auftragsbücher steckt das Unternehmen eine Million Euro in eine Erweiterung. Auch beim Namen gibt es Veränderungen.
-VON JOHANNES PÖHLANDT-
PLEIßA - Bei der maschinellen Ferti­gung von Produkten kommt es auf die Stückzahl an. Je mehr Teile glei­cher Bauart in Serie hergestellt wer­den, desto effektiver und günstiger wird es. Bei der Firma Deltanull-Mitec scheint dieser Grundsatz je­doch nicht zu gelten. Oft stellt das Unternehmen mit Sitz im Gewerbe­gebiet Süd in Pleißa Einzelteile her. „Wir freuen uns schon, wenn wir eine Serie mit vier Teilen haben", sagt Geschäftsführer Steffen Eckert, der zugleich Gesellschafter ist. Diese Einzelstücke haben ihren Preis: Auch wenn die Produkte zum Teil nur wenige Zentimeter lang und breit sind, können sie mehrere Hun­dert Euro kosten.
Das hindert Firmen wie den Automobilzulieferer Continental oder die Sondermaschienbauer USK (beide aus Limbach-Oberfrohna) und Sitec (Chemnitz) aber nicht da­ran, bei Deltanull zu bestellen. Das erst zehn Jahre alte Unternehmen fertigt Bauteile aus Metall für den Maschinen- und Anlagenbau, die je nach Wunsch anschließend bei Part­nerfirmen beschichtet oder in ande­rer Weise veredelt werden. Die soge­nannten Präzisionsbauteile heißen so, weil ihre Maße in Mikrometern angeben werden, wobei ein Milli­meter 1000 Mikrometer entspricht. Nach Eckerts Angaben können Dif­ferenzen von einigen Mikrometern entscheidend sein - „sonst passen die Teile nicht in die Maschinen".
Der Anspruch der Firma zeigt sich auch in ihrem Namen: Delta­null soll bedeuten, dass die Abwei­chung zwischen beauftragtem und hergestelltem Produkt nahe Null liegt - im Mikrometer-Bereich, ver­steht sich. Die bisherige Bezeich­nung Mitec wird derzeit noch ange­hängt, soll bald aber komplett aus dem Namen verschwinden. Sie ver­wies auf, die Mikrobearbeitung, also das Schneiden oder Fräsen von kleinsten Konturen, die für das menschliche Auge nicht zu erken­nen sind. Diese Dienstleistung bie­tet der Betrieb zwar nach wie vor an. „Sie reicht aber nicht, um das Über­leben zu sichern", erklärt Eckert. Der neue Name soll auf das breitere Port­folio hinweisen.
Auch sonst ist bei Deltanull gera­de einiges in Bewegung. Der Firmen­sitz an der Johann-Esche-Straße wird erweitert. Bislang standen für Pro­duktion und Büros etwa 300 Quadratmeter zur Verfügung, nun kommt ein weiteres Gebäude mit derselben Größe hinzu. Baustart für die Halle mit Wänden aus Stahl war im September, bereits Mitte Oktober wurde Richtfest gefeiert. Noch in diesem Jahr soll das Projekt abge­schlossen werden. „Wir haben schon neue Maschinen bestellt, die im nächsten Jahr geliefert werden", sagt der Geschäftsführer. Er geht da­von aus, dass im März 2019 der Be­trieb im Erweiterungsbau aufge­nommen werden kann. Insgesamt investiert Deltanull etwa eine Milli­on Euro in das Gebäude und den Ma­schinenpark.
Die Erweiterung ist nötig, weil in der Produktion der Platz ausgeht. Wer die Fertigungshalle betritt, läuft fast direkt gegen eine Maschine. „Es ist alles ein bisschen eng hier", stellt Eckert fest Der 38-jährige Maschinenbau-Ingenieur aus Chemnitz hat keine Sorgen, dass seine Firma nach der Erweiterung nicht ausgelastet sein wird. Denn die Auftragsbücher von Deltanull sind voll. Derzeit wird mehr gefertigt, als die Kapazität des Unternehmens eigentlich hergibt. Konkrete Geschäftszahlen will Eckert nicht nennen, verrät aber, dass der Umsatz binnen zwei Jahren um 20 Prozent gestiegen ist Schon jetzt schließt er nicht aus, dass mit­telfristig die nächste Erweiterung ansteht.
Parallel soll die Anzahl der Be­schäftigten wachsen. Derzeit arbei­ten 15 Personen bei Deltanull, die meisten davon CNC-Fräser und Pro­grammierer. Im nächsten Jahr sollen es laut Eckert 17 sein, perspektivisch 20. Ab Herbst 2019 will die Firma erstmals einen Ausbildungsplatz für einen Zerspanungsmechaniker an­bieten. Obwohl das Unternehmen vergleichsweise klein ist, wird im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet. Wie der Firmenchef erklärt, reicht es aber mitunter, wenn nachts zwei Be­schäftigte in der Produktionshalle stehen. Als Ausgleich muss nur in Ausnahmefällen am Wochenende gearbeitet werden. Als weiteres Plus nennt Eckert die vertraute Atmo­sphäre in der Firma: Jeder kennt je­den, regelmäßig treffen sich die Be­schäftigten auch außerhalb der Ar­beit, etwa zum Kegeln. Es ist nicht einmal vermessen, bei Deltanull von einem Familienbetrieb zu spre­chen: Eckerts Frau Heike kümmert sich um die Buchhaltung.
Quelle: „Freie Presse" vom 06.11.2018
Baulogistikfirma will nach Pleißa ziehen
Das Unternehmen kann am jetzigen Standort nicht mehr wachsen. Der Geschäftsführer stellt eine Investition in Millionen­höhe in Aussicht. - VON JOHANNES PÖHLANDT -
Pleißa - Wenn man die Stadtverwaltung Limbach-Oberfrohna in den vergangenen Mona­ten auf freie Flächen im Gewerbege­biet Süd in Pleißa ansprach, so war die Antwort stets ähnlich: Ja, es gebe mehrere Interessenten. Nein, man könne noch nichts verraten, weil die Gespräche noch liefen. Das hat sich jetzt geändert, weil die Verhandlun­gen in einem Fall kurz vor dem Abschluss stehen. Am kommenden Dienstag soll ein Vertrag über den Verkauf einer gut 22.000 Quadrat­meter großen Fläche - das ent­spricht etwa drei Fußballfeldern -unterzeichnet werden.
Potenzieller Käufer ist eine Firma mit einem komplizierten Namen: B Plus L Infra Log. Dahinter verbirgt sich ein Unternehmen, das vor zehn Jahren in Dresden gegründet wurde, seinen größten Standort aber schon lange in Niederdorf bei Stollberg be­treibt. Wie Geschäftsführer Gunnar Förster erklärt, stellen er und seine Mitarbeiter Logistikmaterial für Baustellen zur Verfügung. Dazu ge­hören Absperrungen, Vorrichtun­gen für Strom und Wasser sowie Container, in denen Bauarbeiter temporär unterkommen. „Wir ha­ben in Niederdorf eine eigene Con­tainerfertigung", sagt Förster. So könne man auch für andere Auftrag­geber individuelle Behausungen aus Blech liefern - etwa für Schulen, in denen Klassenräume fehlen.
B Plus L ist deutschlandweit tätig. Die Firma war zum Beispiel an Bau­vorhaben auf dem Gelände des Frau­engefängnisses in Chemnitz, in der Baumwollspinnerei in Leipzig und am Pergamonmuseum in Berlin beteiligt. Das Geschäft läuft offenbar hervorragend. Nach Forsters Anga­ben konnte der Umsatz binnen ei­nes Jahres von 25 Millionen (2017) auf gut 30 Millionen Euro (2018) ge­steigert werden. Auch die Anzahl der Mitarbeiter wächst schnell; 2015 beschäftigte das Unternehmen etwa 90 Personen, jetzt sind es schon 145. Rechnet man Tochterfirmen hinzu, sind am Standort Niederdorf rund 200 Mitarbeiter tätig.
Die dortigen Flächen sind indes ausgereizt. Obwohl man sich in Nie­derdorf wohlfühle, sei weiteres Wachstum am jetzigen Standort nicht möglich, sagt der Geschäfts­führer. Deshalb hat sich der gelernte Kaufmann nach einem neuen Standort umgesehen - und ist dank eines Tipps eines Bekannten in Plei­ßa fündig geworden. Die Firma will sich auf einem Grundstück nieder­lassen, das an den Standort des Logistikers GLS grenzt. Für Limbach-Oberfrohna habe vor allem die Nähe zur Autobahn gesprochen, erläutert Förster. „Die Anbindung ist optimal. So müssen wir mit den Containern nicht durch die Stadt fahren." Sechs bis sieben Millionen Euro will das Unternehmen im Gewerbegebiet Süd, dessen Erweiterung die Stadt
seit Jahren plant, investieren. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen. Läuft alles nach Plan, kann der Umzug Ende 2020 oder Anfang 2021 stattfinden, sagt Gunnar Förster. Er spricht ein Lob an die Stadtverwaltung wegen der schnel­len Bearbeitung des Projekts aus.
Das Rathaus bestätigt, dass die Anfrage kurzfristig kam und man sofort Gespräche aufgenommen habe. Bevor der Vertag unterzeichnet wird, haben aber noch die Stadträte das Wort. Sie sollen am Montag über eine Beihilfe in Höhe von 15.000 Euro abstimmen, die die Stadt der Firma gewähren will. Die Verwaltung verweist darauf, daß das Grundstück im Gewerbegebiet ein Gefälle aufweist. Eine Begradigung werde B Plus L etwa 200.000 Euro kosten.
Quelle: „Freie Presse" vom 04.05.2019
 
Logistikfirma kauft Grundstück
Pleißa - Die Baulogistikfirma B Plus L Infra Log zieht nach Limbach-Oberfrohna um. Das Unternehmen und die Stadtverwal­tung haben in dieser Woche den Ver­trag über den Kauf eines Grund­stücks im Gewerbegebiet Süd in Pleißa unterzeichnet. Die Firma, de­ren größter Standort sich bislang in Niederdorf bei Stollberg befindet zahlt für die gut 22.000 Quadratme­ter große Fläche knapp 600.000 Euro, wie während der jüngsten Sit­zung des Stadtrates bekannt wurde. Die Lokalpolitiker gewährten eine Beihilfe in Höhe von 150.000 Euro, damit das Unternehmen das Areal ebnen kann - bislang weist es ein Gefälle auf. B Plus L Infra Log will sechs bis sieben Millionen Euro in den Bau des neuen Standortes inves­tieren. Etwa 200 Beschäftigte sollen ab Ende 2020 oder Anfang 2021 in Pleißa arbeiten. In Niederdorf kann die Firma wegen Platzmangels nicht weiter wachsen. jop Quelle: „Freie Presse" vom 10.05.2019
                                                          > Mehr 01.03.2020<
Stadträte geben Millionenbetrag für Gewerbegebiet-Ausbau frei
In Pleißa werden weitere Flächen für Unternehmen geschaffen. Dass dafür viel Geld nötig ist, liegt vor allem an umfang­reichen Eingriffen in die Landschaft.
- VON JOHANNES PÖHLANDT -
LIMBACH-OBERFROHNA - Dass am Montagabend kein gewöhnlicher Beschluss auf der Tagesordnung des Limbach-Oberfrohnaer Stadtrates stand, auf diesen Umstand machten gleich mehrere Vertreter des Rat­hauses aufmerksam. Oberbürger­meister Jesko Vogel sagte, der erst im Mai gewählte Stadtrat müsse bereits jetzt über die wohl größte Summe der gesamten fünfjährigen Legisla­turperiode entscheiden. Und der Fachbereichsleiter für Stadtentwick­lung, Michael Claus, machte darauf aufmerksam, dass allein fast fünf Millionen Euro in Erdarbeiten flie­ßen - für etwa dieselbe Summe lässt die Stadt derzeit den neuen Sport­komplex in Wolkenburg mit Turn­halle und Fußballplatz errichten, Abriss der alten Sportanlage inklusi­ve.
Doch der Betrag reicht nicht, um die bislang größte Erweiterung des Gewerbegebietes Süd in Pleißa zu fi­nanzieren. Dafür gaben die Lokalpo­litiker insgesamt knapp acht Millio­nen Euro frei. In dem Beschluss, der einstimmig erfolgte, werden aber gleich drei Vorbehalte formuliert: Erstens erwartet die Stadt einen För­dermittelbescheid über 6,7 Millio­nen Euro, sodass nur 1,3 Millionen Euro an Eigenmitteln nötig wären. Zweitens fehlt bislang die Zustim­mung der Wasserbehörde des Land­kreises Zwickau zum Vorhaben; die­se werde aber in wenigen Tagen er­wartet, sagte Vogel. Und drittens gibt es noch keinen Haushalt für die Jahre 2020/21, weil der Etat derzeit erstellt wird. „Die Verabschiedung des Haushaltes soll das Startsignal für das Projekt sein", sagte Claus. Der Haushalt wird wahrscheinlich im Januar, spätestens im Februar 2020 beschlossen. Anschließend könnten die Bauarbeiten ausgeschrieben werden. Der Baustart ist für Juni 2020 vorgesehen, die Fertigstellung für Ende 2021. Das bereits mehrfach erweiterte Gewerbegebiet wächst nun erneut um 18 Hektar, was etwa 25 Fußball­feldern entspricht. 13,5 Hektar da­von sind für die Ansiedlung von Fir­men vorgesehen, der Rest entfällt auf Verkehrs- und Grünflächen. Die Grundstücke für potenzielle An­siedlungen von Firmen sind zwi­schen 7000 und 17.000 Quadratme­tern groß. Eine Stichstraße zur Er­schließung der Flächen wird gut 600 Meter lang sein. Die Stadt will mit dem Vorhaben die Voraussetzung dafür schaffen, dass Limbach-Oberfrohna für Unternehmen mit gro­ßem Platzbedarf wieder interessant wird. Derzeit sind fast alle Gewerbe­gebiete ausgereizt, nur Restflächen stehen noch zur Verfügung.
Die Herrichtung des Areals wird alles andere als einfach, weil das Ge­lände in Richtung Rabensteiner Wald ansteigt. Michael Claus bezif­ferte das Volumen des Erdreiches, das ausgebaggert und modelliert werden muss, auf mehr als 200.000 Kubikmeter. Bei mehr als der Hälfte davon handelt es sich um Fels, der mit schwerer Technik entfernt wer­den muss. Es könnten nur ebene Flä­chen vermarktet werden, erklärte der Fachbereichsleiter. OB Vogel machte auf den begrenzten Hand­lungsspielraum der Stadtverwal­tung aufmerksam: „Das ist die einzi­ge Fläche, die wir noch nutzen kön­nen - auch wenn es kompliziert wird." Andere angrenzende Areale scheiden aus, etwa weil sie für land­wirtschaftliche Zwecke vorgesehen sind oder eine Stromleitung darüber verläuft.
Über den Umgang mit Regenwasser seien wegen der Hanglage mit den zuständigen Behörden „lang­wierige Gespräche" geführt worden, berichtete Vogel. Als Ergebnis wird ein Graben ausgehoben. Dieser soll Wasser in ein bereits vorhandenes Rückhaltebecken leiten, das indes vergrößert wird. Damit im Falle ei­nes Brandes genug Löschwasser für die Feuerwehr zur Verfügung steht, werden zwei Zisternen mit einem Volumen von jeweils 200 Kubikme­tern angelegt.
Quelle: „Freie Presse" vom 02.10.2019
zurück
weiter
Pleißa wie es ist
© GeMo 2002 -2022
 
Mehr zum GG Süd
Erweiterung beginnt im August
PLEIßA - Die Bauarbeiten zur Erwei­terung des Gewerbegebietes Süd in Pleißa sollen im August beginnen. Das hat die Stadtverwaltung Limbach-Oberfrohna auf Anfrage mitge­teilt. Vor einem halben Jahr war noch von Juni die Rede gewesen. Doch bislang hat der Stadtrat den entsprechenden Auftrag noch nicht vergeben; dies soll Anfang Juli ge­schehen. Die Erweiterung des Ge­werbegebietes um 18 Hektar kostet knapp acht Millionen Euro und wird frühestens Ende 2021 abge­schlossen sein. Die Herrichtung des Areals in Richtung Rabensteiner Wald ist kompliziert, weil das Ge­lände ansteigt und große Mengen an Erdreich bewegt werden müssen. |jop - Quelle: „Freie Presse" vom 16.05.2020
Mai 2020
GEWERBEGEBIET Erweiterung beginnt Mitte August
PLEIßA
- Die Erweiterung des Ge­werbegebietes Süd in Pleißa soll am14. August beginnen. Für diesen Tag sei eine kleine Feierstunde zum Bau­start vorgesehen, teilte die Stadt Limbach-Oberfrohna mit. Die Ver­größerung des Geländes um 18 Hek­tar soll knapp acht Millionen Euro kosten und frühestens Ende 2021 abgeschlossen sein. Es handelt sich um das teuerste Projekt der Stadtver­waltung seit einigen Jahren. Die ho­he Summe kommt unter anderem dadurch zustande, weil das in Rich­tung Rabensteiner Wald ansteigen­de Gelände zum Teil begradigt wird und dazu große Mengen an Erdreich bewegt werden müssen. Der Stadt­rat hat während seiner jüngsten Sit­zung den Löwenanteil der Bauleis­tungen im Wert von etwa 4,5 Millio­nen Euro an ein Unternehmen aus Markkleeberg vergeben. Das Rat­haus treibt das Projekt seit Jahren voran, weil im Stadtgebiet kaum noch Flächen für Firmen zur Verfü­gung stehen, die sich ansiedeln wol­len und viel Platz benötigen, [jop Quelle: „Freie Presse" vom 25.07.2020
 
Stadt ebnet Weg für Firmenansiedlung
Auf den Flächen im Gewerbegebiet in Pleißa ist nicht mehr viel Platz für neue Unternehmen. Limbach-Oberfrohna hat darauf reagiert. Doch laut Stadtchef wird das künftig schwieriger.
-VON CHRISTOF HEYDEN-
PLEIßA - Mit einem symbolischen ersten Spatenstich, hat es am gestri­gen Freitag den Startschuss zur Er­weiterung des Gewerbegebietes Süd in Pleißa gegeben. Bei dem Vorha­ben handelt sich nach Angaben des Limbach-Oberfrohnaer Ober­bürgermeisters Jesko Vogel (Freie Wähler) um eines der größten und teuersten der Stadtverwaltung in jüngster Zeit.
Die geplante Vergrößerung des Geländes um rund 18 Hektar, was vergleichsweise einer Fläche von etwa 25 Fußballfeldern entspricht, soll nach Angaben der Stadtverwal­tung reichlich sieben Millionen Euro kosten und frühestens Ende 2021 abgeschlossen sein. „Die in den nächsten Monaten zu bewältigen­den Arbeiten sind enorm", sagt Oberbürgermeister Vogel. So sind, wie er erläutert, rund 30.000 Kubik­meter Oberboden zu bewegen, 121.000 Kubikmeter Mineralboden müssen abgetragen und wieder ein­gebaut werden. Weitere 112.000 Ku­bikmeter Erdreich sind abzutragen und zu entsorgen. Die Bauleute müssten zudem eine etwa 560 Meter lange Trinkwasserleitung und einen über einen Kilometer langen Ent­wässerungskanal verlegen. Weiter­hin müssen mehr als 400 Meter Stra­ße mit einer Breite von gut sechs Me­tern samt einseitigem Gehweg ge­baut werden.
Der Bauauftrag umfasse zudem die Errichtung von zwei Löschwasserzisternen mit einem Fassungsver­mögen von je 200 Kubikmetern. Weiterhin sollen zwei Längsparkbuchten mit 30 Metern Länge und 2,50 Metern Breite entstehen. Das Stadtoberhaupt wies mit Blick auf die Bauarbeiten darauf hin, dass nicht die gesamte Fläche versiegelt werde. Für die Ansiedlung von Fir­men sind laut Vogel 13,5 Hektar vor­gesehen. Dazu kämen Verkehrs- und Grünflächen. Die Parzellengrößen sind nach Angaben des Oberbürger­meisters zwischen 7000 und 17.600 Quadratmeter groß.
Der aus Vogels Sicht beachtliche Finanzbedarf für das Bauprojekt er­gibt sich nach seinen Angaben nicht zuletzt auch durch die Tatsache, dass das in Richtung Rabensteiner Wald ansteigende Gelände zum Teil begradigt werden soll und dazu gro­ße Mengen an Erdreich bewegt wer­den müssten. Dies sei nicht zuletzt auch dem Ziel geschuldet, vermarktungsfähige ebene Flächen zu schaf­fen. Doch dazu müsse, wie Vogel weiter ausführt, auch Felsmaterial ausgebaggert werden. Bei mehr als der Hälfte des zu bewegenden Erd­reiches müsse deshalb schwere Technik eingesetzt werden.
Zur Realisierung des Vorhabens sei nach Angaben des Oberbürger­meisters auch ein gewisses Durchhaltevermögen gefragt gewesen. Be­reits 2016 sei mit der Erarbeitung der Bauunterlagen das Planungsver­fahren eingeleitet worden. Hinzu seien laut Vogel dann die Erarbei­tung von Fördermittelanträgen ge­kommen. Zudem hätten Auflagen und Forderungen von Fachbehörden in den Gesamtprozess einbezo­gen werden müssen. „Über den Um­gang mit Regenwasser wegen der Hanglage wurden beispielsweise langwierige Gespräche geführt", so Vogel.
Wegen der Möglichkeit, Förder­mittel für die Bauarbeiten zu erhal­ten, sei das Vorhaben für die Stadt gut zu stemmen, erläutert das Stadt­oberhaupt. Bewilligt seien 6,7 Milli­onen Euro, der Eigenanteil der Stadt belaufe sich auf 1,3 Millionen Euro. Mit einem Großteil der Bauleis­tungen im Wert von etwa 4,4 Millionen Euro wurde die Firma Joseph Rädlinger-Bau-Gesellschaft, Nieder­lassung Markkleeberg, beauftragt. „In der zurückliegenden Woche ha­ben wir die Baustelle eingerichtet und Technik herangeholt. Ab kom­menden Montag beginnen wir, den Oberboden abzutragen", so Ge­schäftsführer Michael Russ.
Mit dem seit Jahren von der Stadt vorangetriebenen Projekt sieht Jesko Vogel für Limbach-Oberfrohna eine neue Möglichkeit, wieder im Stadtgebiet Flächen zur Ansiedlung von Firmen zur Verfügung stellen zu können. „Derzeit sind fast alle Ge­werbegebiete ausgereizt, nur Restflächen stehen noch zur Verfü­gung", so Vogel. Mit der Lage des Standorts in Autobahnnähe dürfte das Gebiet gerade für Unternehmen mit großem Platzbedarf interessant werden, sagt Vogel. Er habe bereits einige Gespräche mit Firmenvertre­tern geführt. Zwischen fünf und acht Betriebe hätten dabei ihr Inte­resse signalisiert. Einschränkend er­klärt das Stadtoberhaupt jedoch weiter: „Fakt ist aber auch, dass mit
diesem jetzt zu erschließenden Be­reich unser geeignetes Flächenauf­kommen für größere Firmenansiedlungen ausgereizt ist."
Das 2001 neu erschlossene Ge­werbegebiet Süd verfügt laut Stadt­verwaltung derzeit über eine Fläche von 35,4 Hektar. Zwölf Firmen aus den Bereichen produzierendes Ge­werbe und Logistik sind angesiedelt. Diese wüssten auch die gute Anbin­dung an die Autobahnen 4 sowie 72 zu schätzen.
Quelle: „Freie Presse" vom 15.08.2020
Erster Spatenstich
Karte
Spatenstich im Gewerbegebiet Süd Eröffnung des 4. Bauabschnittes
Am 14. August wurde mit einem symbo­lischen Spatenstich der 4. Bauabschnitt im Gewerbegebiet Süd begonnen. Mit der Baumaßnahme werden weitere 10 Hektar Gewerbefläche erschlossen. Ziel ist es, den Standort weiter zu stärken: Fünf bis acht Unternehmen sollen an­gesiedelt und mindestens 200 Arbeitsplätze geschaffen werden. Es entstehen Gewerbegrundstücke zwischen 7000 qm und 17.600 qm. Die Dimensionen des Vorhabens sind gewaltig: 30.000 m3 Oberboden werden bewegt. Dabei werden 233.000 m3 Mineralboden ab­getragen und wieder eingebaut, auch teilweise entsorgt. Es entstehen 410 Meter Straße, zwei Löschwasserzis­ternen, zwei Längsparkbuchten, 560 Meter Trinkwasserleitung und 1.030 Meter Entwässerungskanal. Das Vor­haben wird reichlich 7 Millionen Euro kosten und soll frühestens Ende 2021 abgeschlossen sein.
85 Prozent der Investitionssumme wer­den vom Freistaat gefördert. Oberbür­germeister Dr. Jesko Vogel erläuterte, dass der beachtliche Finanzbedarf nicht zuletzt auch durch die Tatsache entsteht, dass das in Richtung Rabensteiner Wald ansteigende Gelände zum Teil begradigt werden soll. Um vermarktungsfähige ebene Flächen zu schaffen, müsse auch Felsmaterial abgebaggert werden. Dazu sei es erforderlich, schwere Technik einzusetzen. Mit einem Großteil der Bauleistungen wurde die Firma Joseph-Rädlinger-Bau-Gesellschaft, Nieder­lassung Markkleeberg, beauftragt. Die Baustelle ist bereits eingerichtet und Technik vor Ort gebracht worden.
Bereits im Jahr 2016 wurde mit der Erarbeitung der Bauunterlagen das Pla­nungsverfahren eingeleitet. Es folgten Fördermittelanträge und Auflagen und Forderungen von Fachbehörden mussten in den Gesamtprozess einbezogen werden. Langwierige Gespräche gab es bezüglich des erforderlichen Hochwas­serschutzes aufgrund der Hanglage. Der Oberbürgermeister legte dar, dass derzeit fast alle Gewerbegebiete ausgereizt sind und nur noch wenige Restflächen zur Verfügung stehen. Mit der Erweiterung des Gewerbegebietes Süd stehen dann wieder Flächen für größere Neuansied­lungen im Stadtgebiet zur Verfügung. Die Lage des Standortes in Autobahn­nähe sollte gerade für Unternehmen mit größerem Platzbedarf interessant sein. Erste Gespräche mit möglichen Interessenten wurden bereits geführt.
 Quelle: „Stadtspiegel" vom 03.09.2020
Baufortschritte
bis
November 2020
Juni 2021
Juni 21
Investition in Millionenhöhe: Baustellenlogistiker will wachsen
Die Firma B plus L Infra Log zieht nach Pleißa. Das Unternehmen, das Baustellenmaterial und vor allem Container herstellt, will 200 neue Arbeitsplätze schaffen. Denn die Branche boomt. - VON FRANZISKA PESTER -
PLEIßA/LIMBACH-O./NIEDERDORF - Alle Zeichen stehen auf Wachstum - das Ge­schäft boomt und der Betrieb braucht mehr Platz. Die Baulogistikfirma B plus L Infra Log vergrößert sich am Standort im Gewerbegebiet Süd in Limbach-Oberfrohna weiter. Für reichlich zwei Millionen Euro hat das Unternehmen ein weiteres knapp sechs Hektar großes Stück Land gekauft.
B plus L Infra Log produziert Logistikmaterial für Baustellen. Dazu .gehören Absperrungen, Vorrichtungen für Strom und Wasser sowie Container, in denen Bauarbeiter temporär unterkommen können. Vor allem für letzteres braucht die Firma mehr Platz. Das habe die Fir­ma bei den Verkaufsgesprächen im Limbach-Oberfrohnaer Rathaus er­klärt, heißt es vonseiten der Stadt­verwaltung. Denn geplant sei die Er­richtung einer Produktionsstätte, in der Container hergestellt und ausge­baut werden. „Neben einer großen Produktionshalle sollen weitere kleinere Hallen und ein Bürogebäu­de errichtet werden", heißt es weiter. B plus L Infra Log selbst bestätigte gegenüber der „Freien Presse" den Kauf des neuen Grundstücks. Zu den konkreten Plänen am Standort in Pleißa wolle man sich erst im Sep­tember detailliert äußern, teilte das Unternehmen auf Nachfrage mit.
Grobe Eckdaten wurden aber be­reits vor einigen Wochen bei der Sit­zung des Verwaltungsausschusses des Limbach-Oberfrohnaer Stadtra­tes publik. Demnach will der Baustellenlogistikbetrieb 200 neue Ar­beitsplätze schaffen. Darüber hin­aus lege das Unternehmen großen Wert auf Nachhaltigkeit und Effizienz. „Ein großer Teil der Dachflächen wird mit Solarzellen versehen und es sollen circa 30 bis 40 E-Ladesäulen errichtet werden", wurde bei der Sit­zung des Verwaltungsausschusses erläutert.
Derzeit ist die Firma in Dresden und in Niederdorf bei Stollberg an­sässig. Aber bald nicht mehr. Denn bereits seit 2019 siedelt sich der Baulogistikbetrieb im Gewerbegebiet Süd in Pleißa an. Zuerst kaufte die Firma dort ein rund 2,2 Hektar gro­ßes Grundstück, wenig später folgte ein 2,7 Hektar großes Areal. Mit den nun dazu kommenden knapp sechs Hektar verfügt B plus L Infra Log dann über eine Gesamtfläche von zehn Hektar. Zur Veranschaulichung: Das entspricht etwa zehn Fußballfeldern.
Doch während sich die Limbach-Oberfrohnaer freuen, dass die Firma massiv in den neuen Standort inves­tiert, bedauert man im erzgebirgischen Niederdorf den Umzug des Unternehmens seit Langem. Bürger­meister Stephan Weinrich sagte be­reits vor zwei Jahren: „Das ist ein wirklich herber Verlust für uns. Denn das Unternehmen ist auch ein sehr guter Gewerbesteuerzahler." Doch mit Limbach-Oberfrohna kön­ne die 1200-Einwohner-Gemeinde nahe Stollberg nicht mithalten. Eine ähnlich große Fläche wie jene, die in Pleißa vorhanden ist, könne er nicht bieten, erklärt Weinrich. „Da sind wir nicht konkurrenzfähig."   
Quelle: „Freie Presse" vom 21.07.2021
 
Containerbauer errichtet Produktionshalle
Das Unternehmen B-plus-L Infra Log will in einem Neubau im Gewerbegebiet Süd in Pleißa bis zu 9000 Container pro Jahr für Schulen oder Baustellen produzieren. Dort werden die Flächen langsam knapp. -VON BENJAMIN LUMMER-
PLEIßA/LIMBACH-OBERFROHNA - An der Schule wird der Platz knapp, ein An­bau lässt sich aber nicht schnell rea­lisieren; Baustellenplaner brauchen befristet ein Dach über dem Kopf; für eine Großveranstaltung müssen wetterfeste Informationsstellen geschaffen werden: drei Szenarien, in denen Container - im Fachjargon mobile Raumelemente - die Lösung sein können. Ausgestattet mit Ti­schen, Stühlen, Toiletten, Technik und schnell auf- und abbaubar bie­ten sie Flexibilität. In größerem Maßstab hergestellt werden solche Container demnächst auch in Pleißa, in den Hallen des Unternehmens B-plus-L Infra Log.
Die Firma ist bislang vor allem als Baustelleneinrichter tätig, stellt bei­spielsweise Zäune auf, verlegt Stromleitungen, sorgt für Beleuch­tung - und richtet Bauarbeitern und Ingenieuren mit Containern eine Bleibe ein. In Dresden und bis zum Jahr 2019 in Niederdorf ansässig, verlagerte sie ihren Schwerpunkt zuletzt nach Limbach-Oberfrohna. In den vergangenen beiden Jahren hat das Unternehmen von Geschäftsführer Gunnar Förster im Gewerbegebiet Süd mehrere Flächen erworben, deren Gesamtgröße mitt­lerweile zehn Hektar übersteigt. In den schon fertigen kleineren Gebäu­den wurden Container aus Halbfer­tigteilen zusammengesetzt. „Jetzt wollen wir das komplett vom An­fang bis zum Ende machen, um un­sere Vorstellungen umzusetzen", er­klärt Förster. So wolle er verstärkt auf nachwachsende Rohstoffe wie Holz setzen - wohl wissend, dass ein Container nicht auf Bestandteile aus Metall verzichten könne. Als Kun­den kämen Baustellenbetreiber, aber eben auch Schulen und Kitas in Frage, sagt er.
Produziert werden sollen die Container in einer 10.000 Quadrat­meter großen Halle, deren Rohbau nach nur wenigen Monaten Bauzeit bereits steht. In den kommenden Wochen steht der Innenausbau an, in der zweiten Hälfte des kommen­den Jahres soll die Produktion anlau­fen. In diese Halle, zwei weitere klei­nere Hallen und die bereits beste­henden Gebäude am Standort hat das Unternehmen laut Förster insge­samt rund 30 Millionen Euro inves­tiert. Läuft die Produktion in etwa drei Jahren auf Hochtouren, sollen bis zu 9000 Container pro Jahr die Hallen verlassen und 400 Mitarbei­ter für B-plus-L Infra Log tätig sein, die meisten davon in Limbach-Oberfrohna. „Der Fachkräftemangel trifft aber auch uns, wir setzen deshalb auf maximale Automatisierung", sagt der Geschäftsführer.
Seine Firma ist die erste, die sich auf der nun erschlossenen neuen Fläche des Gewerbegebietes Süd nie­dergelassen hat. Es ist das mit Ab­stand größte Gewerbegebiet der Stadt. Vor 20 Jahren auf dem Weg ge­bracht, erstreckt es sich mittlerweile auf einer Fläche von über 30 Hektar, was einer Größe von etwa 30 Fußballfeldern entspricht. Vom Maschinenbauer über Fahrzeugteileher­steller bis hin zum weltweit tätigen Logistiker haben dort 15 Firmen ih­ren Sitz oder eine Niederlassung.
Um der Nachfrage nach Flächen nachzukommen, hatte die Stadt das Areal in den vergangenen 20 Jahren dreimal erweitert. Der aktuelle zwölf Hektar große Abschnitt wur­de nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit fertiggestellt. Rund 4,9 Millionen Euro investierte das Rathaus in die Erschließung, 85 Prozent davon kamen als Fördermittel vom Land. Neben B-plus-L Infra Log gibt es laut Bürgermeister Robert Volkmann be­reits einen festen Interessenten für eine weitere Fläche. Er rechne mit einem Abschluss der Verkaufsver­handlungen zum Jahresende. Dann, so Volkmann, sei die neu erschlosse­ne Fläche bereits zu mehr als der Hälfte belegt. Für den Rest gebe es schon Anfragen. Großes Erweiterungspotenzial hat das Gewerbege­biet ihm zufolge nicht mehr. „Es sind dann nur noch Reststücke üb­rig." Deren Erschließung soll nächs­tes Jahr auf den Weg gebracht wer­den, kündigt der Bürgermeister an.
Quelle: „Freie Presse" vom 10.11.2021
Navigation